• dot architects, Chidori Bunka 2014 - 19 © Yoshiro Masuda
  • Flussdiagramm von Holes in the House © Mio Tsuneyma und Fuminori Nousaku

Ausstellungsführung ‹Make Do With Now: Neue Wege in der japanischen Architektur›

Andreas Ruby l Direktor des S AM Basel

Make Do With Now führt in die Denkweise und die Projekte einer neuen Generation von Architekturschaffenden und im Städtebau Tätigen im heutigen Japan ein. Die Architekt*innen, deren Arbeiten in der Ausstellung vorgestellt werden, sind alle zwischen Mitte der 1970er- und Mitte der 1990er-Jahre geboren und die meisten begannen ihre berufliche Tätigkeit nach dem grossen Tōhoku-Erdbeben und der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 im Osten Japans. Es ist eine Generation, die mit einer ganzen Reihe von dringenden Problemen zu kämpfen hat, vor der das Land derzeit steht: unter anderem eine abnehmende und alternde Bevölkerung, Landflucht, eine starke Zunahme leerstehender Häuser im ganzen Land, eine profitorientierte Stadtentwicklung, die grösstenteils ohne Beteilung der Architektur erfolgt, eine stagnierende Volkswirtschaft und natürlich die weltweite Klimakrise.

Aber statt Resignation walten zu lassen, haben viele Architekturschaffende dieser Generation entschieden, die Herausforderungen frontal anzugehen. Sie machen aus ihrer Randstellung eine Position der Stärke, und entwickeln eine Reihe kritischer, ökologischer sowie sozialer Praktiken, die sich auf kreative Weise mit begrenzten Ressourcen, mit vorgefundenen Materialien oder mit bereits vorhandenen Räumen ‹behelfen›. Im Vergleich zu den klaren Linien und den minimalistisch ausgestatteten Räumlichkeiten, mit denen die zeitgenössische japanische Architektur in jüngster Zeit assoziiert wird, verfolgen diese Projekte einen ganz anderen ästhetischen Ansatz, der sich nicht vor rauen Ecken und Kanten fürchtet. Ganz gleich ob sie von der Peripherie aus arbeiten, Lücken im System ausnutzen oder mit ihrer Arbeit Rollen einnehmen, die bisher übersehen wurden – all diese Praktizierenden der Baukunst artikulieren eine neue berufliche Handlungsfähigkeit, die radikal von dem traditionellen Bild der Architektur als urhebender Instanz abweicht.

Andreas Ruby, Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums, wird uns durch die Ausstellung führen, die uns anhand der zahlreichen neu in Auftrag gegebenen Fotografien, Filmen und Modellen ein berufliches und soziales Porträt dieser Generation von Architekt*innen vermittelt und Handlungsoptionen vorstellt, was Architektur sein – und tun – kann.

Eintritt | CHF 12,00 (ermäßigt CHF 8,00 bei mehr als 10 zahlenden Personen)

Treffpunkt | 09:00 Uhr | Hbf Freiburg l Unterführung am Ausgang Richtung Stühlinger (Zugabfahrt um 09:18 Uhr, voraussichtlich auf Gleis 3)
oder
10:45 Uhr | im Foyer des S AM

Anmeldung | nicht erforderlich

Andreas Ruby | Direktor des S AM Basel
www.sam-basel.org