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Neubau Staudinger Gesamtschule | Fertigstellung 1. Bauabschnitt mit Kinder- und Jugendtreff

sacker | Freiburg

Marcus Ehrhardt und Kristina Neuhaus (Projektleitung Hochbau) | sacker | Freiburg
Christian Wild (Projektleitung Landschaftsarchitektur) | BHM Planungsgesellschaft | Bruchsal

2016 gewann sacker mit BHM Planungsgesellschaft den Wettbewerb zum Neubau der Staudinger Gesamtschule, Freiburgs derzeit größtem Hochbauprojekt. Die Grundsätze der Schule 'partnerschaftlich, selbstverantwortlich und integrativ' prägen den Entwurf. Aus formal verwandten Modulen, den Jahrgangshäusern, entsteht ein skulptural gegliederter Baukörper im Park. Eine Magistrale, ein dynamisch spannungsvolles Raumkontinuum quer durch das ganze Haus, verbindet die Module und wird zum räumlichen Ausdruck der Schulgemeinschaft. Zwei eigenständige, für den Stadtteil wichtige Einrichtungen, die Stadtteilbibliothek und der Kinder- und Jugendtreff, werden in die neue Schule integriert.

Gebaut wird in zwei Bauabschnitten - bei laufendem Schulbetrieb, ohne Auslagerungen, maßgeschneidert in den Bestand eingepasst. Anschließend wird je ein Teil der Schule umgesiedelt, dann der nicht sanierungsfähige Bestand aus den Jahren 1969 - 1975 zurückgebaut. So entsteht Schritt für Schritt ein neues Schulgebäude am selben Standort. Barrierefrei, integrativ und im Passivhaus-Standard.

Wir besichtigen den frisch bezogenen ersten Neubauabschnitt, der zwei Jahrgangshäuser und den Kinder- und Jugendtreff mit den zugehörigen Außenanlagen beherbergt.

Teilnahme mit Anmeldung. Die Platzzahl ist begrenzt. Mitgliedern des Architekturforum Freiburg e.V. wird Vorrang gewährt. Die Anmeldung erfolgt über die Anmeldeplattform eeveno. Anmeldungen über unsere Email Adresse sind nicht möglich und werden nicht berücksichtigt. Nach erfolgreicher Anmeldung teilen wir Ihnen den Treffpunkt mit.

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sacker.de

Polygonale Jahrgangshäuser für die Staudinger Gesamtschule

von Sabine Lauffer, Freiburg | diestadtbetrachterin.de

Auf dem Schulareal der Staudinger Gesamtschule ist noch einiges los an diesem Freitagnachmittag, als sich die zahlreich interessierten Architekt*innen zur Besichtigung des erst vor wenigen Wochen fertig gestellten ersten Bauabschnitts einfinden. Das Freiburger Architekturbüro Sacker hat den aktuell größten Freiburger Schulneubau geplant. Das neue Gebäude wurde zentral in der Mitte des parkähnlichen Schulgeländes platziert, die kammartige Form verzahnt beides miteinander. Für die Landschaftsarchitekt*innen der BHM Planungsgesellschaft galt es, den alten Baumbestand, den Werkspielbereich und die öffentlichen, über das Schulgelände führenden Wege in das Konzept zu integrieren. Neu hinzugekommen sind eine große offene Bewegungsfläche, Spielgeräte, Sitzelemente, Mulden für das Versickern des Regenwassers und Nebengebäude für Fahrräder und Material.

Vom Eingang des Kinder- und Jugendtreffs ging es einmal um das Gebäude herum, um die Schule durch den nördlich gelegenen Eingang zu betreten. An dieser Stelle zeigt sich deutlich, wie nah sich der Neubau und der alte Betonbau während der Bauphase kommen. Während der erste Bauabschnitt gebaut wurde, konnte der komplette Bestandsbau erhalten bleiben und die Schüler*innen ihre Schule weiterhin nutzen.

Anhand eines Modells erklärte Kristina Neuhaus von Sacker Architekten, wie sich die Gebäudeform aus vier ähnlichen Baukörpern, von denen zwei den ersten Bauabschnitt bilden, modular zusammensetzt. Selbst nach Fertigstellung könnte die Schule noch bei Bedarf um ein Haus erweitert werden. Eine quer durch das ganze Gebäude laufende Magistrale verbindet die polygonalen Baukörper miteinander, an den Haupteingängen wurden Lufträume über die gesamte Gebäudehöhe eingeschnitten. Jedes Gebäudemodul verfügt über einen Innenhof, der so terrassiert wurde, dass jedes Geschoss einen Aufenthaltsbereich im Freien hat. Haus A nimmt Sonderfunktionen wie Kunst-, Musik-, Werkräume und die Oberstufe auf, Haus B zwei Jahrgangshäuser und auch den Kinder- und Jugendtreff. Im Gebäudeinneren wechseln sich Sichtbeton und Fichtenholz ab. Es wurden bewusst wenige Farben gewählt, um den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, die Schule selbst zu gestalten.

Pünktlich zum 1. Schultag nach den Sommerferien konnten am 12. September 2022 die Schüler*innen der 8.-13. Klasse in die neuen Gebäudeteile einziehen. Davor war von allen Beteiligten großes Engagement gefordert, „die Schule sollte nicht unfertig für die Schülerinnen und Schüler erscheinen“, berichtete der Projektleiter Marcus Ehrhardt. Ein großes Lob bekam das Architektenteam vom Schulleiter Martin Baumgarten: „Die ersten Schulwochen haben gezeigt, dass das Gebäude funktioniert“ und die Schüler*innen den hochwertigen Schulbau sehr schätzen.