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BARCAMP | Freiburg City - Unser Zentrum kann mehr

Die Freiburger Innenstadt verändert sich: Der Online-Handel verdrängt geschätzte Freiburger Einzelhändler. Trotz aller Probleme kann dies auch Chancen bieten: Wie sieht das Herz der Stadt aus, wenn wir nicht mehr (nur) zum Einkaufen dorthin kommen?

Wie schaffen wir Aufenthaltsqualität und Raum für Begegnungen? Raum, in dem wir gerne unsere Freizeit verbringen? Kehrt das Wohnen ins Zentrum zurück, das Arbeiten und womöglich sogar produzierende Manufakturen? Was kann die Kultur dazu beitragen, die Vielfalt der Läden, Geschäfte und der Gastronomie zu stärken? Gelingt eine individuelle, lebendige Stadtatmosphäre, in der Nachbarschaft und Gemeinschaft gedeihen?

Freiburg tauscht sich aus: Du hast die Möglichkeit, Deine Ideen und Ideale für die Entwicklung der Innenstadt vorzustellen und in lockerer Atmosphäre zu diskutieren. Kein Vortrag, keine Podiumsdiskussion, keine klassische Konferenz, auf der das Publikum einer Expertenrunde zuhört. Sondern eine Veranstaltung, bei der alle Anwesenden die Themen und Fragen vor Ort setzen und ins Gespräch kommen.

Freiburg vernetzt sich: Ein Barcamp kann menschliche, strukturelle und bürokratische Hürden überwinden. Womöglich findest Du Gleichgesinnte, mit denen Du etwas verändern und voranbringen kannst. Wir versprechen keine Lösungen. Ein Barcamp ist, was Du daraus machst.

Chancen und Möglichkeiten für die Freiburger Innenstadt

von Sabine Lauffer, Freiburg | diestadtbetrachterin.de

An diesem Samstagnachmittag diskutierten 75 Interessierte vier Stunden lang über die Zukunft der City.
Zahlreiche Menschen verbringen täglich viel Zeit in der Freiburger Innenstadt – zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Ausgehen oder Flanieren. Laufende Veränderungen im Stadtbild gehören wie selbstverständlich dazu. Es gibt allerdings Veränderungen, die in ihrer Tragweite viele Freiburger*innen beschäftigen, wie die Ankündigung der Schließung des Modegeschäfts Kaiser mit seinen 3 Geschäften. Diese Schlagzeile gab u.a. den Anstoß für das Barcamp, initiiert vom Architekturforum Freiburg und moderiert von #freiburg_gestalten.

Akteure aus Handel, Kultur, Gastronomie, Politik und Verwaltung, Student*innen und Schüler*innen sowie zahlreiche Architekt*innen kamen in der Lokhalle zusammen, um sich in kleinen Diskussionsrunden über die Stärken und Schwächen der Innenstadt auszutauschen. Bei einem Barcamp kann jeder und jede mitmachen, entweder indem man selbst das Thema einer Session formuliert oder sich aktiv an den Diskussionen innerhalb einer Session einbringt.

In 18 Sessions mit 25 Sessiongeber*innen kam ein breit gestreutes Themenfeld zusammen. So wurde im Laufe des Nachmittags über nichtkommerzielle Nutzungsmöglichkeiten von Räumen gesprochen, z.B. in Form von Pop-ups für Handel, Kultur oder Gastronomie, über die Möglichkeiten der Stadtplanung, über die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, über Plätze in Randlagen, wobei vor allem der Karlsplatz viele Gedankenexperimente hervorbrachte. Andere debattierten über die Rückkehr des Handwerks in die Innenstadt, Natur in der Stadt oder über Plattformen für Menschen, die keinen Ort in der Innenstadt haben. Einig war man sich darin, dass nicht alle Lösungen perfekt sein müssen, sondern es Mut für Spontaneität und Experimente braucht, sowie sich ein Blick in andere Städte lohnt.

Die bereits begonnenen Veränderungen des Handels werden weitergehen und die Freiburger Innenstadt vor neue Herausforderungen stellen. Gewünscht ist eine lebendige Stadt, mit einer hohen Aufenthaltsqualität und vielfältig genutzten Räumen. Darüber kann auf vielen Ebenen diskutiert werden. Das Barcamp schuf mit seiner lockeren Atmosphäre die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen.