• architektur:klasse 2018 © Stefan Huber
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Wie wollen wir wohnen?

architektur:klasse 2018

Mit unserem Modellbauwettbewerb möchten wir Kinder und Jugendliche ermuntern, sich mit dem Thema Architektur und Gestaltung der „gebauten Umwelt“ auseinander zu setzen. Die diesjährige Aufgabenstellung regt dazu an, sich mit gemeinschaftlichen Wohnformen zu beschäftigen und eigene Wohnideen zu entwickeln.

Auf einer der letzten großen freien Flächen Freiburgs wird derzeit ein neuer Stadtteil Dietenbach geplant. Wie können neue Wohnungen im Sinne eines nachhaltigen, flächensparenden Wohnungsbaus aussehen? Wenn die Menschen zusammenrücken und gemeinschaftlicher, nachbarschaftlicher wohnen - bietet das sogar ungeahnte Chancen und Möglichkeiten?

Für den zweiten Modellwettbewerb architektur:klasse arbeiteten Schüler und Schülerinnen an neuen Wohnkonzepten

von Gisela Graf, Freiburg | gisela graf communications

„Wie wollen wir wohnen?“ ist eine Frage, die uns angesichts der aktuellen Wohnungsknappheit und dem Entstehen von neuen Wohnformen immer mehr beschäftigt. Vor diesem Hintergrund lädt das Architekturforum seit langem Architekturbüros ein, ihre Ideen und Lösungen zum Thema Wohnen vorzustellen. Nun aber sollten sich auch Kinder und Jugendliche damit befassen und Konzepte erarbeiten.
Nach dem Erfolg im Vorjahr lobte das Architekturforum zum zweiten Mal den Architektur-Modellbauwettbewerb architektur:klasse aus, der im Rahmen der Initiative Architektur macht Schule der Architektenkammer Baden-Württemberg stattfand. Beteiligen konnten sich wieder Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 11 an Grund-, Werkreal-, Realschulen, Gymnasien und Beruflichen Schulen aus Freiburg und Umgebung. Sie sollten Wohnideen für den neuen Stadtteil Dietenbach entwickeln, der gerade auf einer der letzten freien großen Flächen Freiburgs geplant wird. Dabei sollten sie sich mit gemeinschaftlichen Wohnformen sowie mit nachhaltigem, flächensparendem Wohnungsbau auseinandersetzen: Wenn die Menschen zusammenrücken und gemeinschaftlicher, nachbarschaftlicher wohnen – bietet das sogar ungeahnte Chancen und Möglichkeiten? Unter der Supervision von Ingeborg Thor-Klauser tüftelten, bastelten und diskutierten neun Arbeitsgruppen, dazu gab es eine Einzeleinreichung. Die Ausstellung der Modelle war vom 24. – 27. April 2018 im Architekturforum Freiburg zu sehen.
Die Modelle waren so unterschiedlich wie die Klassen selbst: realistisch oder visionär, mit viel Liebe zum Detail in der Ausführung oder konzeptionell und theoretisch durchdacht. Die Klasse 7b am Deutsch-Französischen Gymnasium Freiburg entwarf eine Art flexibles Wohnregal, in dem verschieden große Wohnungen ein – und ausgebaut werden können: „unser Haus kann immer weiter und höher gebaut werden“, erklärt der 13-jährige Xavier Wall das Gewinnerprojekt bei der Preisverleihung. „Die vielen Gemeinschaftsräume, aber auch die privaten Wohnräume können problemlos aus dem Gerüst genommen oder umgesetzt werden“. Positiv wertete die Jury auch, dass sich die Klasse als einzige mit neuen Arbeitsformen auseinandersetzte. Die Klasse 5 des DFG entwarf ein experimentelles Haus, das so bunt ist wie seine Bewohner: sie planten eine Wohnung, in der generationenübergreifend 26 Personen sich Küchen, Bäder, Ess- und Wohnzimmer teilen. Dagegen überraschte die Klasse 10a am Kepler-Gymnasium die Jury mit einem sehr durchdachten und konkreten Wohnkonzept mit drei Wohngebäuden um einen gemeinschaftlichen Innenhof und Dachgärten. Die Schüler hatten sich sehr genau überlegt, wie sie für mehr Vernetzung und Kommunikation sorgen können.
Die Jury setzte sich intensiv mit den eingereichten Modellen auseinander. Die Klassen, deren Modelle prämiert wurden, durften sich beispielhafte Wohn-Neubauten zeigen lassen. So konnten etwa die Klasse 10 des Kepler Gymnasiums das Projekt schwereLOS besichtigen und erfahren, wie das Konzept des Mietshäusersyndikats funktioniert.

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