• Klimaanpassungskonzept Stadt Freiburg © Berchtold Krass
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Hitzevorsorge in der Stadtentwicklung: Das Klimaanpassungskonzept der Stadt Freiburg

berchtoldkrass space&option | Karlsruhe

Dr. Martin Berchtold

Mit dem Klimaanpassungskonzept liegt erstmals ein umfassendes Fachkonzept für den Umgang mit Hitze in der räumlichen Planung in Freiburg vor, das von der Klimaanalyse bis zum integrierten Gesamtkonzept reicht.
Der Vortrag stellt die einzelnen Komponenten des Konzepts und deren Anwendungsmöglichkeiten vor: Die Vulnerabilitätsanalyse zeigt auf, wo die Hitzebelastung in der Stadt heute und zukünftig am größten ist und wo diese Belastung auf besonders sensible städtische Bereiche trifft („Hot Spots“).
Ein Maßnahmenkatalog stellt geeignete Maßnahmen zur klimawandelgerechten Gestaltung der Siedlungs- und Freiraumstruktur vor und gibt Empfehlungen, welche Maßnahmen sich für welche Stadtstrukturen besonders eignen. Kernstück des Konzepts ist ein gesamtstädtischer Maßnahmenplan, welcher raumkonkrete Planungshinweise für Freiburg gibt.

Begrüßung und Einleitung |
Babette Köhler, Stadtplanungsamt der Stadt Freiburg, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung

Kooperation | Stadtplanungsamt Freiburg

Begrünung und Wasser gegen überhitzte Orte

Dr. Martin Berchtold vom Büro berchtoldkrass space&options und Babette Köhler, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung beim Stadtplanungsamt der Stadt Freiburg, stellen das städtebauliche Klimaanpassungskonzept Hitze vor

von Sabine Lauffer, Freiburg | diestadtbetrachterin.de

„Wir können nicht so weiter machen wie bisher.“

Dr. Martin Berchtold

Spätestens seit dem Hitzesommer 2003 ist der Klimawandel spürbar, lassen sich die zunehmend ansteigenden Sommertemperaturen, starke Regenfälle und heftige Stürme in Deutschland nicht mehr ignorieren. Gerade die längeren Hitzeperioden im Sommer belasten viele Menschen in der Stadt. Freiburg wird von klimatischen Veränderungen nicht verschont bleiben. Um einen Leitfaden für den planerischen Umgang mit Hitze in der Hand zu haben, hat das Stadtplanungsamt das Klimaanpassungskonzept Hitze beim Karlsruher Stadtplanungsbüro berchtoldkrass space&options in Auftrag gegeben. Das Konzept enthält eine Bestandsaufnahme über das Klima, umfasst Maßnahmen und eine Maßnahmenkarte.
Welche Orte innerhalb der Stadt sind heute bereits von starker Hitze betroffen? Wo wird die Hitzebelastung in Zukunft am Größten sein? Eine detaillierte Klimaanalyse beschreibt die heutige und zukünftige klimatische Situation in Freiburg und kennzeichnet die überhitzten Orte.

„Es geht um Pflanzen, es geht um Schatten, es geht um Wasser, ...“

Dr. Martin Berchtold

Um diese Orte für die Menschen in den heißen Sommermonaten erträglicher zu machen, müssen die Quartiere grüner werden. Dies lässt sich durch die Reduzierung von versiegelten Flächen und deren Umwandlung in Grünanlagen, durch die Verschattung von Gehwegen und Straßen, Fassaden- und Dachbegrünung, Installationen von erlebbaren Wasserelementen im öffentlichen Raum und dem Bau von klimagerechten Häusern erreichen. Am Beispiel einer Blockrandbebauung im Stadtteil Stühlinger wird aufgezeigt, wie mit Begrünungsmaßnahmen und Verschattung eine Temperatursenkung bzw. gefühlte Temperatursenkung zwischen 1° und 4°C möglich ist.

„Oft können schon kleine Maßnahmen vieles bewirken.“

Dr. Martin Berchtold

Die Stadt hat jedoch begrenzte Möglichkeiten bei der Umsetzung der Maßnahmen, weshalb sogenannten „Hot Spots“ lokalisiert wurden, wo Maßnahmen am dringendsten benötigt werden. Bei der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung sind diese Bereiche besonders zu berücksichtigen.
Das Klimaanpassungskonzept richtet sich an die Verwaltung, aber auch an alle anderen Planer, private Bauherren und sollte möglichst flächendeckend umgesetzt werden. Es wird auch in den neuen Freiburger Flächennutzungsplan einfließen und einer klimagerechten Stadtentwicklung Rechnung tragen. Jeder Einzelne kann mithelfen.

Dr. Martin Berchtold | berchtoldkrass space&options | Karlsruhe

Dr. Martin Berchtold, berchtoldkrass space&options, Karlsruhe
Martin Berchtold studierte Raum- und Umweltplanung an der TU Kaiserslautern und sammelte erste Erfahrung als Stadtplaner bei ASTOC Architects&Planners in Köln, bevor er 2009 mit Philipp Krass das Büro berchtoldkrass space&options in Karlsruhe gründete. Parallel dazu war er bis 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Stadtquartiersplanung an der Universität Karlsruhe.
berchtoldkrass space&options erlangte mit seinen innovativen Zukunftskonzepten für städtische und regionale Raumentwicklung überregionale Anerkennung. Für Institutionen und Unternehmen entwickeln sie individuelle Lösungen für komplexe räumliche Fragestellungen.

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